Er ist der Mann, der das Skispringen in der Flachland-Region um Halle populär gemacht hat. Deshalb gehört Peter Ott aus Rothenburg zu den ersten drei Ausgezeichneten, die die jüngst gestiftete Ehrung für verdiente Saalkreis-Bürger erhalten haben Mit der öffentlichen Würdigung durch den Kreistag geht der 67-Jährige genau so um, wie mit den Medaillen seiner langen sportlichen Laufbahn. "Auf Lorbeeren ausruhen, das ist nicht meine Sache." Die nächste Herausforderung wartet bereits auf den umtriebigen Sachsen, den es nach Kriegsende an die Saale verschlagen hat.
Der Rentner, der täglich noch einige Stunden im Draht- und Seilwerk jungen Leuten praktische Kniffe verrät, bereitet den fünften Pokalkampf im Matten-Skispringen vor. Am 31. August sollen rund 50 Starter aus nah und fern auf der Schanze im Rothenburger Talgrund um Weiten und Punkte wetteifern. Der Rekord liegt bei 37,5 Metern. Erwartet werden auch Abordnungen aus Otts alter Heimat, dem Erzgebirge. Dorthin unterhält Ott bis heute enge Kontakte zu Vereinen, Sportschulen und Olympiastützpunkten. Die Verantwortlichen, sagt der Rothenburger Skisprunglehrer, staunen über die Talente aus dem Flachland. Hoffnungen liegen im Moment auf Andreas Wank, der seit einiger Zeit seine Ausbildung in Oberhof fortsetzt und bei den Deutschen Meisterschaften schon für Aufsehen gesorgt hat.
In Sachen Nachwuchsausbildung will sich Ott auch künftig nichts vormachen lassen, obwohl ihm dieses oder jenes Zipperlein nach eigener Aussage manchmal etwas bremst. "Für seine Schanzenflöhe - die Anfänger aus der ersten Klasse - wirft sich mein Mann unter allen Umständen in die Bresche", sagt Ehefrau Rosemarie, die seine Aktivitäten im Ehrenamt unterstützt.
Drahtzieher hilft "Schanzenflöhen" - Skisprunglehrer aus Rothenburg ausgezeichnet
- R.Böhme/ Mitteldeutsche Zeitung