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Andreas Wank besucht seine alte Heimat

Es scheint, als sei ganz Domnitz am Samstag, dem 11. Mai auf den Beinen. Die Domnitzer erwarten ihren bisher berühmtesten Einwohner. Nach seiner erfolgreichen Wintersaison besucht Skispringer Andreas Wank seine Heimat. Vor dem Feuerwehrgerätehaus haben sie dem mehrfachen Medailliengewinner einen Empfang bereitet. Der 25-jährige ist trotz seiner Größe von 1,90 Meter nicht gleich ausfindig zu machen. "Ein ganz normaler Bursche", spricht Moderator Klaus Ulrich Dreisbach bewundernd über den jungen Skispringer. Der frühere Lehrer moderiert seit über 30 Jahren die Skisprungwettbewerbe an der Schanze in Rothenburg. An jener Schanze probierte der damals Sechsjährige das Skispringen aus. Seine Gefühle beim ersten Sprung beschrieb er seiner Mutter so: "Das kitzelt im Bauch." Wenig später folgten die ersten Wettkämpfe. Moderator Dreisbach: "Damals habe ich schon gesehen. Der wird mal ein Großer, der hat Biss und trainiert zielstrebig." Für die Eltern Amina und Enno Wank beginnt nun eine aufopfernde Zeit. Der Sohn muss regelmäßig von Domnitz, wo seine Familie wohnt, zum Training nach Rothenburg oder zu den Wettkämpfen, meist im Harz, gefahren werden. "Als Andreas mit zehn Jahren auf das Sportgymnasium in Oberhof ging und im Internat lebte, hörte zwar die Fahrerei zum Training auf, aber am Wochenende ging es zu den Wettkämpfen", erinnert sich die Mutter und fügt schmerzhaft hinzu: "Ich konnte ihn niemals ins Internat zurückbringen, immer nur abholen."

Schon während seiner Sportschulzeit ersprang er sich die ersten Titel. Mit nur 12 Jahren wurde Wank Deutscher Schülermeister und im darauffolgenden Jahr 2001 holte er sich den dritten Platz des Schülercups. Seine größten Erfolge waren bis jetzt die Skisprungweltmeistertitel der Junioren im Einzel und in der Mannschaft 2008 in Zakopane. Bei den Olympischen Zielen 2010 in Vancouver sowie bei den Weltmeisterschaften 2012 und 2013 holte er mit der Mannschaft jeweils Silber. "Mein großes Ziel ist eine Medaille im Einzelwettbewerb bei Olympia zu erringen", hofft der ehemalige Domnitzer. Wank lebt und trainiert derzeit in Hinterzarten im Schwarzwald, startet aber weiterhin für den WSV Oberhof.

Bürgermeisterin Antje Klecar drückt dem Ehrenbürger von Domnitz die Daumen: "Wie zu allen Skisprungwettkämpfen wird eine Totenstille im Dorf herrschen. Alle Domnitzer sitzen gespannt vor dem Fernseher und fiebern mit ihrem Star mit." Als Star ohne Starallüren nimmt Wank die vielen Glückwünsche entgegen. Die Kinder des Kinderhauses Domnitz brauchen ihre Arme nicht so weit ausstrecken, um ihren großem Skispringer eine Rose zu überreichen, er bückt sich und schüttelt jedem einzelnen die Hand. "Ich freue mich über den herzlichen Empfang und trotzdem bleibt Normalität. Hier bin ich aufgewachsen, treffe Freunde, bin bei der Familie", so Wank. Schon am nächsten Tag, seine Freundin Alina an der Seite, muss der Student für International Management, seine Heimat wieder verlassen, ein nächster Lehrgang steht an.