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Skisprung-Casting auf Rothenburger Schanze

„Einmal bei de‘ Adler,“ erwiderte der ältere Fährmann in Rothenburg auf die Frage, was eine Überfahrt über die Saale wohl koste. Die Adler - das sind die Skispringer, die auf den oberhalb der Saale liegenden Schanzen trainieren. Am 2. April veranstaltete das Ski-Team des SFV Rothenburg das alljährliche Schnuppertraining. Der Vorsitzende des Vereins Patrick Valentin: „Wir hoffen, einige Kinder an diesem Tag für das Skispringen begeistern zu können, und hoffen neue Talente zu finden.“ Mutige Mädchen und Jungen aus der Umgebung, aus Halle und sogar aus Leipzig nutzten die Chance, um für einige Stunden das Skispringen auszuprobieren. Mia aus Burghardsdorf in Sachsen war eine von ihnen. „Meine Cousine trainiert hier schon auf der Schanze. Da wollte ich heute auch mal üben“, meinte die aufgeweckte Fünfjährige. Für das Schnuppertraining erhielten alle vom Verein Sprunganzüge, Sprungski und einen Helm. Im Materialraum herrschte reger Andrang. Knapp 20 Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren wollten ausgerüstet werden. Jedes ausgegebene Paar Ski wurde fachmännisch gewachst mit einem speziellen Wachs für die aus Plaste bestehenden Sprungmatten.

Auf dem Auslauf der Zwergenschanze, der K 7, begannen die Nachwuchsspringer mit Rutschübungen. Auf dem Buckel erklärte Trainer Eric Heller jedem Kind geduldig die optimale Haltung beim Rutschen, so auch Mia: „In die Hocke gehen! Po hoch! Kinn hoch! Und den Körper fest machen!“ Als Mia die vorgeschriebene Ausgangsposition eingenommen hatte, wurde sie von Eric Heller noch sicher mit beiden Händen gehalten. Als sie bereit zur Abfahrt war, ließ er sie behutsam los und Mia sauste in gerader Linie nach unten. Das hat ihr Spaß gemacht und auf ging es die vielen Stufen nach oben zum zweiten Versuch. Auf den beiden größeren Schanzen zeigten die routinierten Ski-Adler ihre „Flüge“. Die mittlere Schanze, die K 15, ist nach Team-Olympiasieger Andreas Wank benannt. Der Domnitzer begann seine Skisprungkarriere in Rothenburg, genau wie  Patrick Valentin. Später besuchten sie gemeinsam die Sportschule in Oberhof. Auf der Großen K 34 hält Valentin den Schanzenrekord von 38 Metern.

Am späten Nachmittag wagten die größeren Kinder einen ersten Sprung von der Zwergenschanze. Sie hatten sich an die Anlaufgeschwindigkeit gewöhnt und ein Gefühl für die Ski bekommen. Im Tal motivierte Sportmoderator Klaus Dreisbach jeden Springer und jede Springerin. Der Mut der kleinen Skispringer wurde am Ende des Schnuppertrainings mit einer Urkunde belohnt. Patrick Valentin: „Wer dabei bleibt, hat die Chance, am ersten Wettkampf in vier Wochen teilzunehmen.“ Trainiert wird dreimal in der Woche. Dabei wird das Springen an der Schanze genauso trainiert wie die Athletik. Die komplette Ausrüstung wird vom Skiverein gestellt. Die drei erfahrenen und ausgebildeten Trainer waren selbst einmal Skispringer.