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5. Internationaler Mattensprunglauf am 14.07.2007 in Rothenburg

Sechs Nationen hatten sich in diesem Jahr zum internationalen Springen in Rothenburg angekündigt - vier waren letztlich dann am Start. Damit war die Beteiligung zwar leider geringer als bei der Vorjahresveranstaltung, dem gemeinsamen Spaß für Beteiligte und Zuschauer tat dies aber keinen Abbruch. Die ausländischen Sportler nutzten die angenehmen Temperaturen der (frühen) Morgenstunden für ein umfangreiches Training und erreichten dabei teilweise sehr gute Weiten, die für das Springen am Nachmittag viel versprachen.

War es schon am Vormittag heiß, galt bei den aus Thüringen, Niedersachsen, Sachsen und den benachbarten Vereinen aus Sachsen-Anhalt anreisenden Sportlern um die Mittagszeit bei ihren Trainingssprüngen nur die Devise, die Sprunganzüge so schnell wie möglich wieder los zu werden.

Dass man sich beim Skispringen auch immer wieder einmal selbst überwinden muss, bewies Marco Hoffmann aus Eilenburg im Training. Im Rahmen des Sachsen-Pokals hatte er in den vergangenen Wochen schon viele neue Schanzen kennen gelernt. Die Rothenburger Schanze war ihm aber zunächst suspekt. Gutes Zureden der Eltern und Trainer half. Zwar war er von seiner guten Landung so überrascht, dass er sich danach auf den Hosenboden pardon Anzugboden setzte, danach war der Knoten aber auch auf der Rothenburger Schanze für ihn geplatzt.

Um 15 Uhr begann dann der offizielle Probedurchgang von der 7,0-Meter-Zwergenschanze. Vor zwei Monaten in Wippra hatte er noch beim Schnupperspringen in der Mittagspause teilgenommen, bei seinem ersten Wettkampf zeigte der 7-jährige Richard Schöppe vom SFS Wippra schon sein Talent und stand in seiner Altersklasse 6/7 den weitesten Probesprung auf 5,0 Meter.

Auch von der 15-Meter-Schülerschanze ging es im Probedurchgang weit hinunter. Der weiteste Sprung des Tages mit 19,0 Meter bedeutete für den 9-jährigen Frantisek Holik aus dem tschechischen Lomnice einen neuen Schanzenrekord auf dieser Schanze.

Nach dem viel versprechenden Probedurchgang wurde das Springen durch den Schirmherren Knut Bichoel (bis 30. Juni Landrat des ehemaligen Saalkreises) eröffnet, mit einer Flaggenparade wurden die teilnehmenden Nationen vorgestellt. Einen ungewohnt emotionalen Moment bedeutete für den Vorsitzenden des SFV Rothenburg, Ronald Blümke, die Verabschiedung der 11-jährigen Lukas Gänsler und Christoph Müller ans Sportgymnasium in Oberhof und zum dortigen WSV. Doch am internationalen Springen nahmen die beiden natürlich noch teil.

Und dieses Springen startete dann gegen kurz nach 16 Uhr mit vier jungen Athleten, die gekonnt oder noch ein wenig unsicher den Aufsprunghang der Zwergenschanze hinabrutschten. Den ersten Wertungssprung zeigte dann Rosa Meyer von Fortuna Ballenstedt, die in einer Sonderklasse von der Zwergenschanze antrat und zwei Sprünge auf 3,0 Meter Weite machte.

In der Altersklasse 6/7 zeigte wie im Probesprung Richard Schöppe vom SFS Wippra die weitesten Sprünge auf 5,0 und 5,5 Meter. Leider konnte er den ersten Sprung nicht stehen. Mit dem sehr guten zweiten Sprung konnte er trotzdem den Vorsprung von Nicole Borufka aus Rothenburg, die zweimal ohne Sturz auf 3,5 Meter Weite sprang, nicht mehr ausgleichen und wurde mit 0,2 Punkten Rückstand Zweiter. Für den ersten Wettkampf trotzdem ein tolles Ergebnis. Platz 3 belegte Richards Teamkollege Sebastian Weitzel.

Am Freitag den 13. hatte der Braunlager Corvin Kühnel beim Training auf der heimischen Schanze einen rabenschwarzen Tag erwischt. Sicherlich hatten seine dortigen Stürze wenig mit dem Datum zu tun, doch beim Springen in Rothenburg wirkten sie zumindest beim Training noch etwas nach. Im Probedurchgang sprang Corvin dann allerdings 18,0 Meter weit und auch der erste Wettkampfsprung gelang gut. Mit einem ruhigen Satz auf 17,5 Meter setzte er sich an die Spitze der Konkurrenz in der Altersklasse 8/9. Zweiter nach dem ersten Durchgang war Timi Zajc aus dem slowenischen Vizore, der 2,5 Meter kürzer sprang. Beim zweiten Sprung konnte der Braunlager zwar seine Weite bestätigen, leider diesen Sprung aber nicht stehen. Auch Timi ereichte wiederum eine Weite von 15,0 Metern. Trotz des Sturzes reichte der Weitenvorsprung für Corvin zum Sieg vor Timi. Dritter wurde der heimische Erik Badstübner (13,5 m; 13,0 m) vor dem einzigen teilnehmenden Mädchen, Lea Gänsler (13,0 m; 12,5 m), die ebenfalls für den SFV Rothenburg startet.

Ein Geburtstagskind trat in der Altersklasse 10 an. An seinem 9.Geburtstag erreichte Marc Klinkert vom WSV Braunlage zweimal die Weite von 17,0 Metern, leider hatte auch er die "Braunlager Seuche" und konnte den zweiten Sprung nicht stehen. Marc schloss den Wettkampf schließlich punktgleich mit Gijs Hoefnagels vom Dutch Nordic Skisprungteam (13,0 m; 13,5 m) auf Platz 6 ab. vor diesen Beiden platzierten sich auf den Rängen 3-5 drei tschechische Talente vom SK Jested Liberec. Den Bronzeplatz erreichte mit Sprüngen auf 16,0 und 16,5 Meter Jan Hernych, vierter wurde Oliver Krákora (14,5 m ; 16,0 m) vor Patrik Juriga (14,5 m; 15,5 m). Den zweiten Platz sicherte sich mit zwei sehr guten Sprüngen auf 16,5 m und 17,5 m Paul Tom Blume vom SK Wernigerode. Der verdienten Sieg in der Altersklasse 10 ging jedoch ins tschechische Lomnice: Nach seinem Schanzenrekordsprung im Probedurchgang zeigte Frantisek Holik auch zwei technisch sehr ausgereifte Wertungssprünge auf 18,0 und 18,5 m und konnte sich damit über einen überzeugenden Sieg freuen.

In einer Sonderklasse von der 15,0-Meter-Schanze sorgte die Rothenburgerin Nina Borufka mit Sprüngen auf 13,5 m und 14,0 m nach ihrer Schwester Nicole für den zweiten Sieg der Borufka-Familie vor Werner Born aus Rothenburg (13,5 m; 14,0 m).

In der Altersklassen 11/12 lieferten sich die beiden Neu-Oberhofer Christoph Müller und Lukas Gänsler ein spannendes Duell, das Christoph knapp für sich entscheiden konnte. Bei beiden Sprüngen sprang er mit 37,0 Metern jeweils einen halben Meter weiter als Lukas bei ebenfalls leicht besseren Haltungsnoten. Einen schönen Erfolg stellte der dritte Platz für den Braunlager Manuel Hermert nach Sprüngen auf 33,0 und 34,0 Meter dar, der sonst oft knapp am Siegerpodest vorbei sprang. Vierter wurde Lukás Chráska vom SK Jested Liberec (29,5 m; 34,0 m).

Ein großes slowenisches Aufgebot aus Vizore trat mit drei Springern in der Altersklasse 13/14 an, mit dem Vorjahressieger Tomás Friedrich vom SK Jested Liberec und den niedersächsischen Springern aus Oker und Braunlage gab es jedoch für diese eine starke deutsch-tschechische Konkurrenz. Mit den beiden weitesten Sprüngen der Altersklasse auf 37,0 Meter und 35,5 Meter konnte Christian Schirrmeister vom SK Oker die Konkurrenz für sich entscheiden, Tomás Friedrich folgte mit zwei Sprüngen auf 35,0 Meter vor dem besten Slowenen Jernej Klaric.

Der Sieg in der Alterklasse 16 ging dagegen nach Tschechien. Radim Berka aus Liberec siegte mit Sprüngen auf 34,0 und 35, 0 Metern vor einem Trio aus den Niederlanden.

Aufgrund eines Computerfehlers war der zweitplatzierte Michel Tuitel (33,0 m; 33,5 m) zunächst nicht in der Wertung berücksichtigt worden, so dass bei der Siegerehrung sein Vereinskamerad Dennis Broekmann (32,0 m; 34,0m) als Zweitplatzierter geehrt wurde, Michel trug es mit Fassung, letztlich bekamen beide Springer eine Urkunde über den zweiten Platz. Mit Kay Antonissen positionierte sich ein weiterer niederländischer Springer hinter den beiden.

Noch besser lief es für das Dutch Nordic Skisprungteam in der Altersklasse 17/18, in der mit Tobias Ingmann ein Holländer (der auch wirklich aus der entsprechenden Provinz kommt) siegte. Mit seinen Sprüngen auf 34,0 und 35,0 Meter setzte er sich aufgrund der besseren Haltungsnoten gegenüber Heiko Hackl aus Lauscha (35,0 m; 36,0 m) und dem Rothenburger Kevin Blümke (32,0 m; 32,5 m) durch.

An der Damenkonkurrenz nahmen auch alle über 10 Jahre alten Mädchen teil. Hier ging ein Doppelsieg an den SK Jested Liberec. Die 12-jährige Lucie Mikova (30,5m; 34,5m,) siegte vor der 10-jährigen Natálie Dejmkova, die von der großen Peter-Ott-Schanze weite von 24,0 und 29,5 Metern erreichte. Der Rothenburgerin Jessika Blümke, die mit Sprüngen auf 25,0 und 27,5 Meter Dritte wurde, folgte eine weitere junge Springerin aus den Niederlanden auf Platz 4: Annick Hoefnagels erreichte Weiten von 19,0 m und 18,0 Metern.

In der Herrenkonkurrenz platzierte sich der Wippraer Benjamin Büchel (32,5 m; 34,0 m) auf Platz 2 zwischen zwei Rothenburger Springern: Christian Wunsch siegte mit Sprüngen auf 37,0 und 36,5 Meter, Christian Wendt erreichte mit 31,5 und 32,0 Metern Platz 3. Der Sieg in der Seniorenklasse ging an Sebastian Petz aus Harzgerode (34,0 m; 33,0 m) vor den beiden Rothenburgern Jens Jungk und Sven Westphal.

Der SFV Rothenburg hat sich bei der Organisation des Internationalen Springens wiederum viel Mühe gemacht. Mit einer harmonischen Veranstaltung bei guten, wenn auch heißen äußeren Bedingungen wurde die Organisation belohnt. Mit einer Schanzenparty klang der Tag im Nußgrund nach der Siegerehrung aus. Wir drücken den Veranstaltern die Daumen, dass zum 6. Springen im kommenden Jahr weitere Teams der Einladung zu diesem in netter Atmosphäre stattfindenden Nationentreffen an die Saale folgen.