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Kleine Adler mit großem Mut - Topleistungen bei Rothenburger Mattenspringen - Auch Stürze bremsen Talente nicht

Insgesamt 70 Ski-Adler aus fünf Nationen begeisterten am Samstag in Rothenburg beim 6. Internationalen Mattensprunglauf. Respekt zollten die Zuschauer den tollen Leistungen, aber auch dem Mut der Talente, sich nach Stürzen wieder auf den Bakken zu wagen.

"Springer kommt!" Kurz nachdem der Wettkampfsprecher Camillo Hauke angekündigt hat, kommt der neunjährige Skispringer aus Aken auch schon von der Schülerschanze im Rothenburger Nussgrund angerauscht. Mit einem Ruck löst sich Camillo vom Tisch - und bekommt von vorn Wind auf seine Skispitzen. Er stürzt bei der Landung auf dem Mattenbelag, rutscht ins Gras des Auslaufs. Mit einem knappen "Ist schon okay" rappelt sich der mutige Akener auf, schultert seine Sprunglatten und marschiert wieder Richtung Treppe zur Schanze. Um wenig später seinen nächsten Versuch bei 13 Metern herunter zu bringen, diesmal sicher. Immerhin bleibt ihm letztlich Platz fünf.
Was die Zuschauer die Luft anhalten lässt und letztlich großen Respekt abnötigt, scheint für Ronald Blümke, den Wettkampfleiter und Chef des gastgebenden Klubs SFV Rothenburg normal zu sein. "Stürze gehören für junge Skispringer zum Lernprozess", sagt er.

Bekanntschaft mit dem Erdboden machen an diesem Tag immerhin 17 Springer. Und alle raffen sich wieder auf zum nächsten Versuch. Doch wie nimmt man den Kindern eigentlich die Angst vor dem Stürzen? "Unsere Trainer Patrick Valentin und Jens Jungk üben mit den Kindern am Hang der großen Schanze, also ohne Absprung", erklärt Blümke das sogenannte Schlittertraining. "Um das Gleichgewichtsgefühl zu schulen, benutzen wir hinter den Bindungen abgesägte Ski. So gewöhnen sich die Kinder automatisch an das Nachvornbeugen, das sie später beim Springen anwenden müssen." Das ist nicht unwichtig, entwickeln die Springer doch schon von der Schülerschanze (Kritischer Punkt: 15 Meter) am Tisch eine Absprunggeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern.

Auf der großen Peter-Ott-Schanze (K-Punkt 34 m) sind es schon 55 km / h. Die Rothenburger Ski-Adler kamen diesmal - bis auf die in der Schülerklasse 2 zweitplatzierte Nicole Borufka - sturzfrei unten an. Jens Jungk (Ü 30), Christian Wünsch (Herren) und Werner Born (Schülerklasse 2) landeten sogar auf dem obersten Treppchen. Dazu holte neben Nicole Borufka auch Blümkes Sohn Kevin (AK 17 / 18) Silber. "Ich bin jedenfalls zufrieden", fiel das Resümee des SFV-Chefs dementsprechend aus.