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Am Sonnabend feiert der SFV mit einem Internationalen Nachtsprunglauf das 50. Vereinsjubiläum

Am 13. August, an dem der Ski- und Freizeitverein Rothenburg seinen 50. Geburtstag feiern wird, steht den Wintersportenthusiasten Sachsen-Anhalts ein Leckerbissen ins Haus. Zum nunmehr 9. Mal findet im Rothenburger Nussgrund ein Internationaler Mattensprunglauf statt.

Und diesmal sogar unter Flutlicht. Die Vereinsmitglieder und zahlreiche Helfer haben viel Freizeit investiert und aus dem Schanzen-Areal ein Schmuckstück gemacht. So werden sich die drei Bakken oder Böcke, wie die Skispringer liebevoll aber auch mit Hochachtung ihre Schanzen bezeichnen, in einem tollen Zustand präsentieren. So konnte Anfang Mai mit dem Umbau der Peter-Ott-Schanze begonnen werden. Dieser war im Zusammenhang mit der vom Deutschen Skiverband geforderten Einhausung der Schanze erforderlich geworden. „Darüber hinaus bestand die Notwendigkeit, das zum Teil verwitterte Holz im Anlaufturm zu erneuern“, wie der Vereinsvorsitzende Patrick Valentin betonte. Dank vieler Tausend freiwilliger Arbeitsstunden der Sportler, Übungsleiter und Vereinsfunktionäre sowie der Sponsoren, die dem Verein sowohl in finanzieller als auch materieller Hinsicht zur Seite standen, - unter ihnen die Saalkreissparkasse und die Firma Bauer Elektroanlagen GmbH Halle, welche die neue Flutlichtanlage errichtete -, kann nun mit berechtigtem Stolz Rückschau auf die zurückliegenden 50 Jahre gehalten werden.

Auf die Zeit, in der in Rothenburg alles begann, als das in die Weltspitze vorstoßende Dreigestirn Harry Glaß, Werner Lesser und Helmut Recknagel den Wunsch in Rothenburg weckte, es diesen Ausnahmeathleten gleich zu tun. So rückten auch Rothenburger Sportler, die sich dem Skispringen verschrieben hatten, mehr und mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Erinnert sei an Peter Ott, den großen Nestor des Sprunglaufsports in Rothenburg, an seine Söhne Wilmar und Klaus Ott, an Ulrich Schatte, Günther Haase, Erhard Hunger, Roland und Rainer Westphal sowie Axel Dorn, um nur einige zu nennen, die für den Rothenburger Verein Akzente setzten. Heute zählen zu den Vereinsaktivisten neben Patrick Valentin unter anderem Jens Jungk, Christian Wunsch und László Müller, der im Jahr 2000 begann, internationale Kontakte zu knüpfen. Zuerst nahm er Verbindung mit den Skispringern des SE Köszeg in Ungarn, seiner zweiten Heimat, auf. Es folgten Kontakte zu Skispringern aus Slowenien, Rumänien, den Niederlanden und der Slowakischen Republik. Gleichzeitig wurden bestehende Freundschaften zu Sportlern aus Tschechien und Polen ausgebaut. Mit seinen Bemühungen ist auch die internationale Ära des Rothenburger Skispringens verbunden.

Obwohl der Verein auch viele Rückschläge in seiner Arbeit hinnehmen musste, überwiegen die Erfolge, die sich auf nationaler und internationaler Ebene immer mehr herumsprachen. So richtig wurde der Name Rothenburg aber erst durch Andreas Wank in die Welt getragen, der übrigens wie sein Vereinskamerad Patrick Valentin im Jahre 1998 auf das Sportgymnasium nach Oberhof delegiert werden konnte. Während Patrick Valentin durch mehrfache Verletzungen zurückgeworfen wurde, gelang Andreas Wank ein steiler Aufstieg im Leistungssport. Dieser gipfelte in der Doppelweltmeisterschaft bei den Junioren in Zakopane und im Gewinn der Silbermedaille im Mannschaftsspringen bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, Kanada. Daran wird man am kommenden Sonnabend denken, aber auch an fleißige, nimmermüde Helfer wie Gerhard Hertel und Michael Steinert, die mit engagierter handwerklicher Unterstützung dem Aussehen und der Gestalt der Schanzenanlagen maßgeblich ihren Stempel aufgedrückt haben.

Bereits um 15.00 Uhr beginnt das freie Training, an dem Kinder und Jugendliche den Skiadlern schon einmal über die Schultern schauen können. Die Allerjüngsten dürfen sich während dessen auf einen Kindernachmittag freuen, bevor dann um 19.30 Uhr der Nachtsprunglauf beginnt, an dem neben Athletinnen und Athleten verschiedener deutscher Vereine, wie dem Ski- und Freizeitverein Rothenburg, auch Mannschaften aus Ungarn, Rumänien und der Ukraine an den Start gehen werden. Dass auch eine Amazone aus Kanada über den Bakken geht, kann man durchaus als kleine Sensation ansehen, die belegt, welchen hohen Stellenwert der kleine Rothenburger Verein im internationalen Maßstab genießt. Freuen wir uns auf dieses internationale Sportereignis! Die Stadt Wettin-Löbejün und der Saalekreis sollten Stolz darauf sein, einen solchen Sportverein in ihrer Mitte zu wissen.